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Hochschulen und Universitäten beschreiben sich selbst gerne als Ort der Vordenker und innovativer Ideen. Doch prekäre Arbeitsbedingungen, Gelder, die an den falschen Stellen ausgegeben werden, und ein träger Verwaltungsapparat fördern oftmals eher Resignation als Innovation.

Das Hochschulnetzwerk „Bildung durch Verantwortung“ versucht dies zu ändern und schreckt dabei auch vor Selbstkritik nicht zurück. Zweimal im Jahr treffen sich Angehörige von Hochschulen und Universitäten, die über neue Lehr- und Lernkonzepte nachdenken und versuchen, die alten, schwer fälligen Kolosse zu öffnen und zu modernisieren. Ein Weg zur Öffnung der Hochschulen führt dabei etwa über das Konzept des Service Learning.

Ich gehe jedes Mal gerne zu den Tagungen, denn sie machen Hoffnungen. Leider erlebe ich selbst jeden Tag, welch ein Kampf gegen Windmühlen es darstellt, wenn man sich für einen Typus Hochschule einsetzt, welcher ein Verständnis von gesellschaftlicher Verantwortung mitbringt. Für Hochschulen, die sich nicht nur um sich selbst drehen, sondern sich als Teil der Gesellschaft verstehen. Für Hochschulen, die wissen, dass Bildung nur mit Innovation und Modernität zukunftsweisend sein kann. Dazu gehört auch, dass sich Hochschulen und Universitäten für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus aller Welt öffnen. Ich wünsche mir, dass Menschen mit Fluchthintergrund, die vorher im wissenschaftlichen Betrieb gearbeitet haben, auch in Deutschland die Chance bekommen, akademisch Fuß zu fassen. Ich wünsche mir, dass zivilgesellschaftliches Engagement von Studierenden gefördert und ein demokratische Bildung ein selbstverständlicher Teil der Hochschulbildung wird.

Ich träume noch immer von dieser Art von Hochschule, auch wenn ich jeden Tag von neuem frustrierende Erfahrungen machen muss. Umso wichtiger ist es aber, dran zu bleiben. Denn am Ende des Tages sind auch dicke Bretter, nur Bretter.