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Was globale politische Ziele mit Ihrem Alltag zu tun haben

Wenn jeden Freitag junge Menschen auf die Straße gehen und für eine zukunftsfähige und gerechte Politik und Gesellschaft demonstrieren, dann macht das Hoffnung. Die Generation, die unsere Zukunft gestalten wird, scheint als erste verstanden zu haben, wie wichtig der ressourcenschonende Umgang für unsere Natur, unseren Planeten und auch für unsere Gesellschaft mit all ihren Individuen ist. Doch es reicht nicht, für eine nachhaltigere und nebenwirkungsärmere Welt zu demonstrieren. Genauso wenig wie es reicht, von der Politik mehr Nachhaltigkeit zu verlangen. Es braucht jeden und jede Einzelne von uns als Konsumierende, die alltäglich entscheiden. Und es braucht- und das vielleicht sogar noch viel mehr – die Unternehmen und die Wirtschaft, die ihr eigenes Handeln reflektieren.

Wer unternehmerisch handelt, der wirkt auch. Immer. Nicht wirken ist in diesem Rahmen nicht möglich. Immer wieder begegnen mir Unternehmerinnen und Unternehmer, die tatsächlich schon erstaunlich viel tun, um unseren Planeten zu schonen. Sei es der Versuch der Plastikvermeidung, e-Autos als Firmenwagen, oder Bio-Essen in der Kantine. Aber es fehlt an Struktur und oftmals wissen selbst die eigenen Mitarbeitenden nicht, was eigentlich genau von der Geschäftsführung für die Zukunft entschieden wurde.

Oder aber mir wird erzählt, dass man eigentlich viel mehr tun möchte, aber nicht weiß, wo es anzufangen gilt. Das Wort „Nachhaltigkeit“ wirkt so groß, dass die ersten Schritte schwierig erscheinen.

Die SDGs als Hilfe zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

Ein guter Rahmen, um anzufangen und das eigene Unternehmen kritisch zu beleuchten, sind die sogenannten Sustainable Development Goals (dt. Nachhaltige Entwicklungsziele). Sie werden gerne als SDGs abgekürzt und sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen. Sie wurden 2012 in Rio beschlossen und sind seit 2016 in Kraft. 

Ziel ist eine globale, nachhaltige Entwicklung

Während die Vorgänger der SDGs ihren Fokus größtenteils auf ökonomischen und sozialen Aspekten hatten, konzentrieren sich die SDGs zusätzlich auf ökologische Faktoren. Ökonomische, soziale und ökologische Ziele bieten damit einen ganzheitlichen Blick auf das Thema Nachhaltigkeit. Es wird deutlich: Wir können unsere Zukunft nur gestalten, wenn wir versuchen, alle drei Felder im Blick zu haben.

Die Sustainable Development Goals (SDGs) bzw. Ziele für nachhaltige Entwicklung in der Übersicht

Die SDGs bestehen aus 17 Zielen, die auf den ersten Blick zwar logisch, aber auch durchaus auch weit weg erscheinen. Was hat denn z. B. die Agentur aus Frankfurt mit dem „Leben unter Wasser (14)“ zu tun? Und inwiefern wirkt der Handwerksbetrieb aus einem Berliner Vorort auf „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“?

Meine Erfahrung zeigt, dass jedes Unternehmen sich in einigen der Ziele direkt wiederfindet und der Meinung ist, dass es hier schon besonders stark ist. Sich aber nun nur auf diese zu konzentrieren, führt zu dem sogenannten „Rainbow Washing“, also dem Herauspicken der Ziele, die einem besonders leicht zu erreichen scheinen. 

Wie werden aus politischen Zielsetzungen Ziele für ein Unternehmen?

Wer wirklich nachhaltig wirken möchte, muss sich mit allen 17 Zielen auseinandersetzen und auch die Spannungen zwischen ihnen aushalten können. Sie sind eine Chance, sich der Wirkung des Unternehmens bewusst zu werden und die eigene Leistung zum Gemeinwohl einschätzen zu können. Positive und negative Wirkungen auf unsere Gesellschaft können analysiert und schließlich auch angegangen und beeinflusst werden. Die globalen Ziele helfen dabei, das eigene Handeln in globale Zusammenhänge einzuordnen.

So kann das Ziel 14 „Leben unter Wasser“ zum Beispiel bedeuten, dass Unternehmen darauf achten, keine Produkte mit schwer abbaubaren Inhaltsstoffen zu verwenden und auf schädliche Chemikalien zu verzichten. Zudem können in Form von CSR Projekte der Meeressäuberung unterstützt werden.

Bei genauerer Betrachtung berühren wir mit unserem alltäglichen Handeln alle der 17 Ziele und wirken auf sie.

Erst mal aufräumen, dann weiter wachsen

Meine Erfahrung zeigt, dass gerne zunächst in den Bereichen gearbeitet wird, in denen das Unternehmen schon relativ gut dasteht. Ich empfehle aber das Gegenteil:
Erst mal muss der Schaden begrenzt werden, um der Umwelt und Gesellschaft wirklich gerecht zu werden. Das bedeutet, dass die Ziele, auf die bisher am negativsten gewirkt wird, als Erstes betrachtet werden müssen. Es gilt sich die Frage zu stellen: Wie können wir unerwünschte Nebenwirkungen erkennen und reduzieren?

Im zweiten Schritt sollte dann betrachtet werden, wie im Rahmen des unternehmerischen Handelns noch mehr positive Beiträge zum Gemeinwohl geleistet werden können.

Der Weg zur perfekten Nachhaltigkeitsstrategie

Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein solcher Prozess von einer kleinen Arbeitsgemeinschaft innerhalb des Unternehmens unter Ausschluss des Rests stattfinden kann. Damit wirklich langfristig nachhaltiger gehandelt und gewirkt wird, müssen möglichst alle an einen Tisch geholt werden und in den Prozess einbezogen werden. Denn bloße Regeln, die im Büro des Geschäftsführers oder der Geschäftsführerin hängen, werden den Alltag der Mitarbeitenden nur wenig beeinflussen.

Die perfekte Nachhaltigkeitsstrategie sollte mit der Unternehmensstrategie fest verbunden sein und sich auch in den Werten des Unternehmens wiederfinden.

Alle Bereiche, inklusive Employer Branding, sollten auch in der Kommunikation davon berührt werden, sodass die Mitarbeitenden die Entscheidungen mittragen. Zudem muss die Nachhaltigkeitsstrategie mit Aspekten der Unternehmensführung einhergehen, also auch das Liefer- und Wertschöpfungsmanagement betreffen.

Prozess und Zertifizierung

Der Weg hin zu einem nachhaltigen Unternehmen ist nicht gradlinig und lässt sich zeitlich nur schwer abstecken. Vielmehr ist es ein nie endender Prozess, des eigenen Hinterfragens und der eigenen Wirkungsanalyse. 

Untersuchungen zeigen, dass immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich Unternehmen suchen, die in puncto Nachhaltigkeit vorangehen. Auch für Kundinnen und Kunden sind nachhaltige Produkte immer relevanter. Wer also sein Unternehmen langfristig auf sichere Beine stellen möchte, kommt heute um das Thema Nachhaltigkeit nicht mehr rum. Und wer ruhig schlafen möchte, der sowieso.

Es gibt eine Reihe von externen Zertifizierungsmöglichkeiten, wenn Unternehmen das Gefühl haben, bereits gut mit den Zielen gearbeitet zu haben. So kann man sich zum Beispiel über den Deutschen Nachhaltigkeitskodex oder auch die Gemeinwohlökonomie extern zertifizieren lassen. 

Ich helfe Ihnen gerne, den Weg dorthin zu gehen und begleite den Prozess in Ihrem Unternehmen moderierend. Anhand von Workshops, Tagungen und fachlichem Input stehe ich Ihnen sehr gerne zur Seite auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen Unternehmen. Außerdem biete ich Ihnen die Expertise, den Prozess auch kommunikativ zu begleiten. Denn meine Erfahrung zeigt, dass auch der kritische Blick auf das eigene Unternehmen und die eigenen Ziele nach außen kommuniziert für Kundinnen und Kunden, potenzielle Mitarbeitende und auch interessierte Konkurrenz von großem Vorteil sein kann. Seien Sie ein Vorbild!

Sprechen Sie mich an: 

merle@wertschatz-kommunikation.de
www.wertschatz-kommunikation.de
069 25534205